Unsere Vision für die Rheinischen TantraNächte

Wir veranstalten die Rheinischen TantraNächte nicht nur, weil wir Spaß an dieser Art von Events haben und dabei auch noch mit viel Freude einen Teil unseres Lebensunterhalts verdienen. Wir haben auch eine Vision, was wir mit den TantraNächten bewirken möchten.

1. Die Sexualkraft als stärkste Lebensenergie wahrnehmen und feiern.

Die Sexualkraft ist unsere stärkste Lebensenergie. Aus ihr wird Leben erschaffen, sie ist unendlich kreativ, sie schafft ein Spannungsfeld zwischen Männern und Frauen und sie hat das Potenzial uns wirklich lebendig fühlen zu lassen. Diese sexuelle Lebensenergie möchten wir in einer achtsam-respektvollen Umgebung mit tantrischen Ritualen erwecken und feiern. Wir möchten erreichen, dass unsere Teilnehmer mit einem erhöhten Energielevel zurück in den Alltag gehen.

2. Sich als sexuelles Wesen erleben und ausdrücken

Wir sind alle von Geburt an sinnlich-sexuelle Wesen mit der Fähigkeit Lust und Unlust zu fühlen. Wir sind aus Sexualität entstanden und sie ist eine der wichtigsten Antriebskräfte in unserem Leben. Erfüllte Sexualität hat für unsere persönliche Zufriedenheit und Ausgeglichenheit eine große Bedeutung. Leider wird die eigene Sexualität durch gesellschaftliche, moralische und religiöse Reglementierungen und Tabus oft beschnitten oder sogar verleugnet. Um wieder Kontakt zu unserer Lebens- und Liebeslust zu erhalten, ist es ein wichtiger Schritt, sich als sexuelles Wesen zu erleben und auszudrücken. In den Rheinischen TantraNächten bieten wir dafür einen geschützten Rahmen und Anstöße. Das ist beispielsweise der Grund, warum wir den zweiten Teil der TantraNacht in erotischer Kleidung feiern. Für viele Teilnehmer ist es eine neue Erfahrung sich bewusst erotisch zu kleiden und sich damit zu zeigen.Das schafft im Vorfeld zwar manchmal eiinge Spannung und Aufregung - bisher hat es aber alle Teilnehmer bereichert.

3. Die Sinnlichkeit und Sexualität aus der Schmuddelecke holen

Leider sind wir durch 2000 Jahre christlicher/patriachalischer Erziehung/Lehre in eine Spaltung zwischen Oben und Unten gedrängt worden. Das Unten, der Körper, die Sexualität, die Erde, die Natur, das Weibliche, das Stoffliche überhaupt sei unrein und müsse daher verdrängt werden. Das Oben, der Geist, der Intellekt, das Männliche wird mit dem Heiligen verbunden und ist daher das Gute, was angestrebt wird.

Daduch entstehen Polaritäten wie “die Heilige und die Hure”, Doppelmoral und im Menschen selbst die Unterscheidung von “Herz gleich gut” und “Sex gleich schlecht”. Diese Spaltung führt zu unendlichem Leid: - auf der persönlichen Ebene: sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Unehrlichkeit in Beziehungen bezüglich Sexualität, geheime Seitensprünge, Prostitution, Gewalt und Ablehnung,Erniedrigung des weiblichen Prinzips. - auf der kollektiven Ebene: Verschmutzung und Umweltzerstörung . 

Diese Spaltung war früheren Gesellschaften der vorpatriachalen Zeit gänzlich unbekannt. Sie lebten in einer großen Harmonie mit sich und der Natur. Sie feierten rauschende Feste (Beltane/Walpurgisnacht) mit sinnlichem Treiben, um Göttern wie Eros, Freia u. a. zu huldigen und die Fruchtbarkeit der Natur zu verehren.

Wir möchten mit den rheinischen Tantranächten an diesen alten Bräuchen anknüpfen und damit einen Beitrag zur Gesundung in uns und der Welt leisten.

4. Erste Schritte auf dem tantrischen Weg gehen

Viele Menschen interessieren sich für Tantra, weil damit eine der fundamentalsten Kräfte angesprochen wird: unsere sexuelle Energie, die einen großen Teil unserer Lebensenergie ausmacht. Oftmals gibt es aber eine Scheu, an entsprechenden Seminaren oder Trainings teilzunehmen. Zum Einen, weil Neulinge nicht genau wissen, was sie dort erwartet, zum Anderen weil der Begriff Tantra heute leider oft in mißverständlichen oder sogar falschen Zusammenhängen gebraucht wird (z.B. im Rotlichtmilieu). Mit den Rheinischen TantraNächten bieten wir Interessierten die Möglichkeit, in einer achtsamen Umgebung erste tantrische Erfahrungen zu sammeln.

5. Die östliche tantrische Philosphie mit keltisch-germanischen Ritualen verbinden

Oft sind wir so fasziniert von den jahrtausende alten östlichen Lehren, dass wir dabei unsere eigene reichhaltige alte Kultur vergessen - den keltisch-germanischen Schamanismus. Leider ist durch den kirchlichen Einfluss vieles verdrängt, verboten oder umgewidmet worden. Uns sind aber noch einige Bräuche und Rituale überliefert worden, die uns zeigen, dass unsere Vorfahren sehr eng mit der Natur verbunden waren, was auch die sexuelle Komponente mit einschloss. Vor allem bei Fruchtbarkeitsritualen wie das Beltane-Fest (Walpurgisnacht) ist dies zu erkennen.

Der Tantrismus und der keltisch-germanische Schamanismus ergänzen sich nach unserer Ansicht auf eine sinnvolle und harmonische Weise. Deshalb feiern wir die Rheinischen TantraNächte meist an keltisch-germanischen Ritualtagen wie Beltane, Samhain usw. und nehmen auch die jeweilige Thematik als Anregung für das Programm.

6. Die tantrische Kultur in den Alltag bringen

Auf tantrischen Seminaren entwickelt sich sehr schnell eine achtsam-sinnliche Atmosphäre, die den Umgang miteinander zu etwas ganz Besonderen werden lassen. Wenn man dann in den Alltag zurück kehrt, dann verliert sich dies leider oft sehr schnell. Mit den Rheinischen TantraNächten möchten wir dazu beitragen, die tantrische Energie und Kultur in den Alltag zu bringen. Wir feiern und haben Spass - aber auf eine andere Art und Weise, wie die meisten Menschen es sonst tun.

7. Die eigene Männlichkeit bzw. Weiblichkeit annehmen

In unserer Gesellschaft gibt es bei Männern und Frauen sehr große Unsicherheit, was Männlichkeit oder Weiblichkeit leben eigentlich bedeutet. Die Frauenbewegung hat viele Fortschritte erzielt, aber leider auch einige Mißverständnisse geschaffen. Das größte Missverständnis ist aus unserer Sicht die Ansicht, dass Männer und Frauen gleich seien. Wir sagen jedoch: Sie sind gleichwertig aber nicht gleich. Die große Herausforderung unserer Zeit ist, eine Männlichkeit und Weiblichkeit zu entwickeln, die unseren Bedürfnissen gerecht werden. Ein Mann soll wieder ein Mann sein und eine Frau eine Frau - und beide sollen stolz auf ihre männlichen und weiblichen Merkmale sein.

Die Rheinischen TantraNächte bieten den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen zu experimentieren, sich auszuprobieren. Wer bin ich als Mann? Wer bin ich als Frau?

8. Eine sinnlich-erotische Kultur in Ästhetik und Achtsamkeit entwickeln und leben

In westlichen Ländern ist Erotik und Sexualität allgegenwärtig (Werbung, Internet usw.), hat aber mit Sinnlichkeit, Ästhetik und Achtsamkeit oft wenig zu tun. Männer und Frauen werden mit Vorstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert und konditioniert, die auf unsere wirklichen Bedürfnisse nicht eingehen. Mit den Rheinischen TantraNächten möchten wir Akzente für eine neue sinnlich-erotische Kultur setzen, die sich der Ästhetik und der Achtsamkeit verschreibt.

9. Einen geschützten Raum für sinnlichen Spaß und Vergnügen anbieten

Wir, die Organisatoren der Rheinischen TantraNacht sind seid vielen Jahren in der Tantraszene aktiv und stellten fest, dass immer mehr Menschen Spaß an achtsam-sinnlichen Begegnungen außerhalb von entsprechenden Seminaren oder Workshops haben. Nach dem Besuch von einschlägigen Parties wie z. B. KitKatClub oder Swingerclubs, bei denen es zwar viel Erotik aber meist wenig Achtsamkeit gab, waren wir immer enttäuscht. Und wir dachten uns: Das können wir besser!

Im Herbst 2012 haben wir dann unsere erste Rheinische Tantranacht veranstaltet und feilen seitdem immer weiter an unserem Programm. Am wichtigsten ist uns, einen geschützten Raum (physisch und ideell) anzubieten, in dem es möglich ist, sinnliches Vergnügen mit Achtsamkeit und Respekt zu verbinden. Dazu gehört auch, dass der offizielle Teil der TantraNächte von uns angeleitet wird und wir dadurch für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen gleichermaßen eine sinnliche Atmosphäre schaffen können. Weniger kontaktfreudige Menschen werden dabei genauso aufgefangen, wie extrovertierte Menschen, die dabei helfen, mit ihrem Wesen anderen eine Brücke zu bauen. 

10. Klären und Nähren

Eine Besonderheit der Rheinischen TantraNächte ist die bewusste Aufteilung des Programms in drei Abschnitte: Der Nachmittag steht im Dienste der Klärung: Selbsterfahrung, Innenschau, Begegnung mit mir und anderen, Sinnlichkeit bewusst wahrnehmen usw. Das Abendprogramm ist dagegen dem “Nähren” gewidmet: Feiern, Tanzen, Berührung, Erotik, Experimentieren usw. Bewußter Umgang mit Sinnlichkeit, Erotik und Sexualität setzt voraus, dass ich mich meinen eigenen Themen stelle und meiner wirklichen Bedürfnisse gewahr werde (Klärung). Erst dann kann ich mich für die Begegnung mit anderen Menschen öffnen und von Herzen geben und nehmen (Nähren). Der dritte Teil, der meist gegen Mitternacht nach dem Ende des offiziellen Programms beginnt, besteht in einem respektvollen Freiraum, der den Personen offen steht, die noch bleiben möchten.